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Travel Hacking Strategien für 2024


Was ist Travel Hacking?

Travel Hacking ist eine Bezeichnung für Strategien, die es ermöglichen, mit mehr Komfort zu reisen - und dabei auch noch Geld zu sparen. Dafür nutzt du Bonusprogramme von Fluggesellschaften und Hotels zu deinen Gunsten. Sie belohnen Loyalität, indem du für deine Reisen Punkte erhältst. Diese wiederum können für Flüge und Hotelübernachtungen zum Nulltarif eingelöst werden. Es sei denn, du reist viel geschäftlich und fliegst Business Class. In diesem Fall wirst du jedoch kaum eine nennenswerte Anzahl an Punkten erhalten. Wie also kannst du als jemand, der nur gelegentlich reist, von diesen Vorteilen profitieren? Hier kommen Reisekreditkarten ins Spiel.

Was sind Reisekreditkarten?

Der Begriff “Reisekreditkarten” mag etwas irreführend sein. Dies sind nicht etwa Kreditkarten, die am besten für Ausgaben während des Reisens geeignet sind. Dafür gibt es andere Karten. Lies dazu meinen Beitrag zu den besten Kreditkarten für Auslandsnutzung. Reisekreditkarten ermöglichen es dir, Meilen und Punkte zu sammeln, ohne dafür reisen zu müssen. Für jeden ausgegebenen Franken kannst du Punkte erhalten. Zudem gibt es häufig noch einen Anmeldebonus. Neben den Punkten haben Reisekreditkarten noch weitere Vorteile. Diese können zum Beispiel Gratiseintritte in Flughafenlounges, Versicherungspakete oder Status bei einer Hotelkette sein. Der Nachteil ist, dass all diese Vorteile nicht kostenlos sind. Eine American Express Platinum, die glamouröseste Schweizer Reisekreditkarte, hat eine Jahresgebühr von ganzen CHF 900.

Hilton Honors Card - beste Kreditkarte für Hotelübernachtungen

Hilton Honors Kreditkarte

Die Hilton Honors Kreditkarte wird von DKB herausgegeben, einer deutschen Bank. Sie kann aber auch von Schweizern beantragt werden. Dafür ist allerdings ein Eurokonto notwendig. Falls noch nicht vorhanden, kann dies einfach etwa bei N26 oder direkt bei DKB eröffnet werden. Hier die Übersicht zur Hilton Honors Card:

  • 48 Euro Jahresgebühr
  • Sofortiger Hilton Honors Gold Status
  • 5000 Honors Punkte Willkommensbonus
  • 1 Honors Punkt pro 1 Euro beim Einkaufen

Der Hauptvorteil dieser Kreditkarte ist ganz klar der sofortige Gold Status im Hilton Bonusprogramm. Denn damit erhält man kostenloses Frühstück und bei Verfügbarkeit kostenlose Zimmer-Upgrades in allen Hilton Hotels. Nur schon bei einem Aufenthalt pro Jahr lohnt sich so die 48 Euro Jahresgebühr. Ab 20’000 Euro Jahresumsatz gibt es den Diamond Status. Damit erhöhen sich die Upgrade-Chancen und man hat zudem Zugang zu den Executive-Lounges der Hotels, wo es oft kostenloses Essen gibt.

Die gesammelten Punkte kann man für Gratisübernachtungen einlösen. Schon ab 5000 Punkten erhält man eine kostenlose Übernachtung. In teureren Hotels kosten Übernachtungen natürlich mehr Punkte. Auch interessant: Wenn man die Karte mit einem DKB Konto verknüpft, kann man damit weltweit gebührenfrei Bargeld abheben. Fürs Bezahlen ausserhalb der Eurozone lohnt sich die Karte hingegen nicht. Die Fremdwährungsgebühr beträgt knapp 2%. Dies ist auch schon der grösste Nachteil für Schweizer. Es macht schlicht keinen Sinn, die Karte für Ausgaben in der Schweiz zu verwenden. Wer also nicht viel Geld jährlich in der Eurozone ausgibt, wird kaum vom Sammeln der Punkte profitieren können. Meiner Meinung nach rechtfertigt sich die Jahresgebühr von 48 Euro aber allein schon für den Goldstatus und den weltweit kostenlosen Bargeldbezug.

Kreditkarte fürs Sammeln von Miles and More Meilen

Swisscard Miles and More Kreditkarten

Swisscard Miles and More Kreditkarten

Miles and More ist das Vielfliegerprogramm der Lufthansa Group. Auch die Swiss ist Teil davon. Es ist das populärste Programm im deutschsprachigen Raum, aufgrund der unzähligen Direktflüge ab Zürich und Frankfurt. Swisscard bietet Kreditkarten für das Sammeln von Meilen an. In drei Editionen: Silber, Gold und Platinum. Am interessantesten sind die Silber- und Gold-Editionen.

Die Swiss Miles and More Silber Kreditkarte bietet:

  • Jahresgebühr von CHF 120
  • 1,5 Meilen pro CHF 2 (beim Bezahlen mit American Express)
  • Gutes Versicherungspaket, inklusive Reiseversicherung
  • 2000 Willkommensmeilen
  • Stoppt Meilenverfall

Die Swiss Miles and More Gold Kreditkarte bietet:

  • Jahresgebühr von CHF 220
  • 2 Meilen pro CHF 2 (beim Bezahlen mit American Express)
  • Gutes Versicherungspaket, inklusive Reiseversicherung
  • 5000 Willkommensmeilen
  • Stoppt Meilenverfall

Oft gibt es Aktionen, bei denen man mehr Willkommensmeilen erhält und die erste Jahresgebühr reduziert wird. Es lohnt sich, danach Ausschau zu halten. Für eine CHF 100 höhere Jahresgebühr erhält man also eine bessere Sammelrate. Für 15’000 Meilen kann man einen Economy-Europaflug buchen. Dazu bezahlt man noch Gebühren, diese sind je nach Flug zwischen CHF 10 und über 100. In der Hochsaison und bei niedrigen Gebühren kann sich das Buchen mit Meilen durchaus lohnen.

Die Swisscard Miles and More Kreditkarten lohnen sich nicht für Ausgaben im Ausland. Die Fremdwährungsgebühr beträgt 2,5% und Bargeldbezüge kosten mindestens CHF 10.

Cornercard Miles and More Classic Kombi

Cornercard Miles and More Kreditkarte

Die Cornercard Kreditkarten-Kombo ist sehr ähnlich wie die Swisscard Miles and More Kreditkarten. Beide sammeln Meilen von Miles and More der Lufthansa Gruppe.

  • CHF 140 Jahresgebühr
  • 2 Meilen pro CHF 2 Umsatz (beim Bezahlen mit Diners Club)
  • 5000 Willkommensmeilen
  • Versicherungspaket, ohne Reiseversicherung
  • 5 kostenlose Lounge-Eintritte bei Jahresumsatz von mindestens CHF 7500

Der Vorteil des Angebots der Cornercard im Vergleich zur Swisscard liegt in der niedrigeren Jahresgebühr von CHF 140 statt CHF 220 bei gleicher Sammelrate. Zusätzlich erhält man ab CHF 7500 Jahresumsatz fünf kostenlose Lounge-Eintritte. Der grösste Nachteil ist die niedrigere Akzeptanz von Diners Club im Vergleich zu American Express. Aber selbst eine Diners Club Kreditkarte kann in der Schweiz an vielen Orten eingesetzt werden. Für diejenigen, für die dies kein Problem darstellt, ist die Cornercard die bessere Wahl.

American Express Karten - die Allrounder

American Express Karten

Diese weltweit populäre Karte wird in der Schweiz von Swisscard herausgegeben. Damit lassen sich American Express Membership Rewards Punkte sammeln. Der Hauptvorteil davon ist, dass man im Gegensatz zu den Miles and More Karten nicht auf ein Loyalitätsprogramm beschränkt ist. Stattdessen kann man die Membership Rewards Punkte zu diversen Partnern transferieren. Hier eine Übersicht der Transferpartner:

  • Air France/KLM Flying Blue - 2 MR Punkte = 1 Meile
  • British Airways Executive Club - 3 MR Punkte = 2 Meilen
  • Delta SkyMiles - 2 MR Punkte = 1 Meile
  • Etihad Guest - 2 MR Punkte = 1 Meile
  • Miles & More - 2 MR Punkte = 1 Meile
  • Marriott Bonvoy - 3 MR Punkte = 2 Punkte
  • Hilton Honors - 5 MR Punkte = 4 Punkte
  • Swisscard bietet drei Karten an: Green, Gold und Platinum.

American Express Green

  • CHF 140 Jahresgebühr, kostenlos im ersten Jahr
  • 1 Punkt pro CHF 2 Umsatz
  • Kein Versicherungspaket

Diese Karte ist gut für diejenigen, die so günstig wie möglich ins Membership Rewards Programm einsteigen möchten. Die Sammelrate ist zwar nur halb so gut wie bei den grossen Brüdern. Mit genug Ausgaben kommt jedoch auch hier eine gute Anzahl an Punkten zusammen.

American Express Gold

  • CHF 350 Jahresgebühr, 175 im ersten Jahr
  • 1 Punkt pro CHF 1 Umsatz
  • 2 kostenlose Lounge-Zugänge pro Jahr
  • Umfassendes Versicherungspaket, inklusive Reiseversicherung

Wer ein besseres Sammelverhältnis, Lounge-Zugänge und ein Versicherungspaket möchte, ist mit der Gold Karte gut bedient. Dafür ist die Jahresgebühr jedoch auch deutlich höher.

American Express Platinum

  • Jahresgebühr von CHF 900, 450 im ersten Jahr
  • 1 Punkt pro CHF 1 Umsatz
  • Unlimitierter kostenloser Loungezugang
  • Gold Status bei diversen Hotelketten und Autovermietungen inklusive
  • Umfassendes Versicherungspaket
  • 100 CHF SWISS Gutschein pro Jahr

Dies ist die Luxuskarte im Segment von American Express. Die Sammelrate von Punkten ist identisch mit der von American Express Gold. Man bezahlt also ganze CHF 550 mehr. Meiner Meinung nach lohnt sich das kaum.

Lohnen sich Reisekreditkarten in der Schweiz?

Alle Reisekreditkarten haben eine Jahresgebühr. Ihre Konkurrenten sind kostenlose Kreditkarten, wie wir sie in diesem Artikel betrachtet haben. Sind Schweizer Reisekreditkarten nun ihren Preis wert? Dies hängt von deinem Konsum- und Reiseverhalten ab, sowie davon, ob du von den Versicherungspaketen profitieren kannst.

Machen wir ein Praxisbeispiel: Nehmen wir an, du gibst jährlich CHF 30’000 über deine Kreditkarten aus. Mit den meisten hier erwähnten Kreditkarten sammelst du 30’000 Punkte. Diese haben etwa folgenden Gegenwert:

  • Hilton Honors: CHF 100-150
  • Miles and More: CHF 500-1500
  • Membership Rewards: CHF 250-750

Verwendest du stattdessen die kostenlose American Express Cashback Card von Swisscard mit 1% Cashback, erhältst du CHF 300 zurück. Bei der Hilton Honors Kreditkarte verlierst du durch das Sammeln von Punkten sogar Geld im Vergleich zum potenziellen Cashback. Gerade für Schweizer lohnt sich diese Euro-Karte für Ausgaben kaum. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich die 48 Euro Gebühr allein schon für den Hilton Gold-Status schnell lohnt.

Die Miles and More Karten können durchaus lohnenswert sein, insbesondere das Angebot von Cornercard. Auch wenn man die Jahresgebühr von CHF 140 einrechnet, ist der Gegenwert an Meilen höher als die CHF 300 Cashback bei der kostenlosen Kreditkarte. Es lohnt sich jedoch nur, wenn man einen nennenswerten Umsatz pro Jahr erzielen kann, mindestens CHF 15’000 jährlich. CHF 140 Jahresgebühr für CHF 5000 Umsatz (also 5000 Meilen) lohnen sich kaum.

Die American Express Karten lohnen sich, wenn man viel Wert auf gute Versicherungspakete legt. Die Membership Rewards Punkte sind etwa halb so viel wert wie Miles and More Meilen - was man auch am Umtauschkurs von MR zu Miles and More Meilen sehen kann. Ein Vorteil ist die hohe Flexibilität. Man kann die Punkte zu diversen Partnerprogrammen umtauschen. Man ist also nicht auf die Angebote der Lufthansa Gruppe beschränkt. Aufgrund der hohen Jahresgebühr lohnen sich die American Express Karten für die meisten Menschen jedoch kaum.

Fazit

Ob sich Reisekreditkarten in der Schweiz lohnen, ist für jeden unterschiedlich. Dies hängt ganz von deinem Konsum- und Reiseverhalten ab. Wer nicht mehr als CHF 15’000 jährlich ausgibt und eine Pauschalreise im Sommer macht, profitiert nicht von solchen Kreditkarten. Wer jährlich viel Geld über Kreditkarten ausgibt, kann durchaus von den Punkten profitieren. Gerade ab CHF 30’000 Umsatz wird es interessant. So eine Anzahl an Punkten ermöglicht Award-Tickets oder Upgrades für Flüge in der Business Class, die regulär gekauft einen Wert von tausenden Franken haben. So erhält man einen Gegenwert, der deutlich höher ist als die 1% Cashback bei kostenlosen Kreditkarten.

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