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Radicant Review 2024


Was ist Radicant - Nachhaltigkeit

Neo-Banken gibt es in der Schweiz mittlerweile schon viele: Neon, Zak, Yuh etc. Doch Radicant differenziert sich von der Konkurrenz durch den Fokus auf Nachhaltigkeit. Dies spiegelt sich in allen Aspekten der App wider: Durch das Bezahlen mit der Karte werden Bäume gepflanzt, der CO2-Fussabdruck deiner Ausgaben wird berechnet und du kannst in nachhaltige Fonds investieren. Das ist schön und gut. Doch wie schlägt sich Radicant, wenn es um die Core-Banking-Funktionen geht? Das schauen wir uns in diesem Review genauer an.

Radicant Banking

Das ist die Grundfunktion von Radicant. Du erhältst ein Schweizer Bankkonto mit kostenloser Kontoführung. Standardmässig gibt es eine kostenlose virtuelle Debitkarte. Für eine einmalige Gebühr von 10 Franken kannst du auch eine physische Debitkarte bestellen.

Radicant unterstützt alle gängigen Funktionen wie Überweisungen, Daueraufträge und eBills. Die App ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Ein grosser Vorteil ist die dedizierte Radicant-Twint-App. Die beliebteste Schweizer Neobank Neon hat keine eigene App für Twint. Dort ist man auf die UBS-Twint-App angewiesen, deren Integration für Neon-Kunden deutlich weniger gut ist. So gibt es etwa relativ niedrige Empfangslimiten.

Zinsen

  • Bis CHF 250’000: 1% pro Jahr
  • Über CHF 250’000: 0,75% pro Jahr

Dabei gibt es keine Rückzugslimite.

Bezahlen mit der Radicant-Karte

  • Zahlungen im In- und Ausland sind kostenlos, auch in Fremdwährungen
  • Bargeldbezüge in der Schweiz in CHF: 12 pro Jahr inklusive, danach CHF 2 pro Bezug
  • Bargeldbezüge im Ausland in Fremdwährungen: CHF 5 pro Bezug
  • Apple Pay und Google Pay werden unterstützt

Fazit

Insgesamt bietet Radicant Banking alle Funktionen, die man von einer modernen Bank erwartet. Die Zinsen auf das Konto sind attraktiv und die Karte kann weltweit ohne Zusatzkosten zum Bezahlen eingesetzt werden. Ein Nachteil ist die hohe Gebühr von CHF 5 für Bargeldbezüge im Ausland. Zudem wäre ein separates Sparkonto wünschenswert.

Radicant Investing

Auch das Investing-Angebot von Radicant ist voll und ganz auf Nachhaltigkeit fokussiert. Sie verwenden ihren eigenen Impact-Rating-Prozess, um Unternehmen zu bewerten. Dabei werden Unternehmen nach ihrem Beitrag zu den von der UN definierten Sustainable Development Goals (SDGs) bewertet.

Als Kunde kann man aus den folgenden Fonds wählen, die jeweils unterschiedliche SDG-Ziele verfolgen:

  • Grundbedürfnisse
  • Gesundheit und Wohlergehen
  • Hochwertige Bildung
  • Geschlechtergleichheit
  • Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
  • Gesellschaftlicher Fortschritt
  • Klimastabilität
  • Gesunde Ökosysteme

Diese Fonds sind aktiv und werden von der Zürcher Kantonalbank ausgestellt. Zudem hat Radicant noch drei eigene Fonds:

  • Nachhaltige Schweizer Aktien
  • Nachhaltige globale Anleihen
  • Nachhaltige globale Aktien

Basierend auf diesen Fonds und deinem gewünschten Risikoprofil stellt Radicant dir dann eine Investing-Strategie zusammen.

Kosten

Es gibt ein minimales Investment von CHF 1000. Bis Ende 2024 gibt Radicant einen 50% Rabatt auf die Jahresgebühr des Portfolios. Aber schauen wir uns nun die jährlichen Kosten für das Investing an:

PortfoliowertJahresgebührJährliche ProduktkostenTotal
CHF 1’000 – 24’9990,90%0,4 – 0,47%1,30 – 1,37%
CHF 25’000 – 99’9990,80%0,4 – 0,47%1,20 – 1,27%
CHF 100’000 – 249’9990,65%0,4 – 0,47%1,05 – 1,12%
Ab CHF 250’0000,50%0,4 – 0,47%0,90 – 0,97%

Fazit

Der Fokus auf Nachhaltigkeit macht Radicant Investing durchaus interessant. Es ist spannend, dass man gezielt wählen kann, welche SDGs man durch seine Investitionen fördern möchte. Allerdings handelt es sich hier um aktiv verwaltete Fonds. Entsprechend sind die Kosten mit durchschnittlich über einem Prozent pro Jahr sehr hoch. Zudem ist man auf nachhaltige Fonds beschränkt.

Radicant Säule 3a

Radicant bietet neuerdings auch eine Säule 3a an. Allerdings ist das Vorsorgekonto momentan noch nicht für Investments geeignet. Es handelt sich um ein reines Sparkonto. Aktuell erhält man für eingezahlte Beträge 1,25% Zinsen. Dafür liegen die Gebühren bei CHF 0. Bald soll es auch eine Säule 3a mit nachhaltigen Investments geben.

Vorteile von Radicant

  • Moderne, schöne Banking-App
  • Alle gängigen Banking-Funktionen gut umgesetzt
  • Karte fürs Bezahlen im In- und Ausland gut geeignet
  • Dedizierte Twint-App
  • Kostenlose Kontoführung

Nachteile von Radicant

  • Hohe Gebühr für Bargeldbezüge im Ausland
  • Kein separates Sparkonto
  • Hohe Kosten fürs Investing

Fazit

Radicant positioniert sich klar als nachhaltige Neo-Bank und bietet sowohl im Bereich Banking als auch Investing interessante Ansätze. Die Kernfunktionen des Kontos sind solide und bieten alle nötigen Features für den Alltag. Besonders positiv sind die kostenlose Kontoführung und die Möglichkeit, weltweit ohne Gebühren zu bezahlen. Die Zinsen auf dem Konto sind attraktiv, allerdings ist die Gebühr für Bargeldbezüge im Ausland recht hoch. Ein separates Sparkonto fehlt noch.

Im Bereich Investing punktet Radicant durch seinen nachhaltigen Ansatz und die Möglichkeit, gezielt in Fonds zu investieren, die bestimmte UN SDGs unterstützen. Die Kosten für die aktiv verwalteten Fonds sind jedoch vergleichsweise hoch, was für kostenbewusste Anleger ein Nachteil sein könnte. Hier wird ein hoher Preis für die Nachhaltigkeit und aktive Verwaltung der Fonds verlangt.

Die neue Säule 3a von Radicant ist momentan nur als reines Sparkonto verfügbar. Deshalb sind Optionen wie VIAC oder Frankly für Anleger, die in der Säule 3a investieren möchten, deutlich attraktiver.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Radicant eine moderne und nachhaltige Alternative zu traditionellen Banken darstellt, die sowohl in der App-Nutzung als auch in der nachhaltigen Investitionsstrategie überzeugt. Es gibt jedoch auch Bereiche, in denen Verbesserungsbedarf besteht, insbesondere bezüglich der Kostenstruktur und der Erweiterung des Angebots.

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